Samstag
Nach 6 Etappen auf den Pfaden des TransSwissTrails (nationaler Wanderweg Nr. 2) durch den schönen Jura, entschied unser Reiseleiter Ruedi, das Ganze ein wenig zu beschleunigen und das Mittelland zügig per Velo zu durchqueren. Durch diesen Schachzug sprangen wir im wie im Leiterlispiel 14 Etappen nach vorne. Nächstes Jahr geht es dann in Seelisberg weiter.
Somit war eigentlich alles klar im Vorfeld:
- 7.56 Uhr Abfahrt Bus in Biberist, Fahrt nach Biel mit Bus und Bahn
- E-Bikes fassen in Biel, Akkus voll, reichen locker für die 60 Kilometer zum Nachtlager.
- Entlang der Veloroute 24 nach Burgdorf, in der Emmenlodge übernachten
- Am Sonntag weiter nach Luzern der Veloroute 24 weiter folgend.
- Imbi ist dabei, somit ist für schönes Wetter gesorgt 😊
- Wir waren eine reine Männertruppe, hatten unsere Team-Frauen eine Vorahnung?
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt….
Ein Radler aus dem Team hatte bereits beim Bahnhof Biel leicht erhöhten Puls, da etwas mit der Kreditkartenabrechnung aus den vergangenen Ferien nicht passte. Hilfreiche Tipps aus der Runde senkten seinen Puls aber wieder.
Mit dem Fassen der E-Bikes begann es in Biel zu regnen. In Regen-Vollmontur starteten wir die Tour Richtung Aare. Wieso auch immer, bogen wir zu früh ab und folgten der Veloroute 5. In Lyss bemerkte Ruedi unseren Fauxpas und versuchte auf seiner kleinen Papierkarte einen Weg zurück auf die 24 zu finden. Dank der modernen Technologie, sprich Apps, bogen wir von der Route 5 ab Richtung Osten. Als ob die zusätzlichen Kilometer nicht schon genug waren, begannen bei einem Flyer die Probleme. Zusätzlich öffnete Petrus die Regenschleusen maximal, so dass wir in Ammerzwil in einer Garage unterstanden und mal warteten. Die Beiz in der Nähe war natürlich am Samstagmorgen geschlossen…
Als der Gröbste Regen vorbei war fuhren wir weiter, um 11 Uhr steht traditionell das erste Apero auf dem Programm. Auf dem Vorplatz vom Kindergarten Grossaffoltern fanden wir einen trockenen Platz mit Sitzgelegenheit. Wenn wir etwas können, dann Apero. Merci Ruedi für die feinen Züpfli/Fleisch und Käse. Wie abgesprochen packten 4 Radler eine Flasche vom selben Weingut aus!
Frisch gestärkt bogen wir in Wengi auf die Route 24 ein. Mehr oder weniger trocken erreichten wir Burgdorf, wo es abermals stark zu regnen begann. Kurzerhand stoppten wir beim Hallenbad und machten im überheizten Restaurant eine Hopfenpause. Die restlichen Kilometer der Emme entlang waren relativ easy, ausser wenn der Akku schon leer war. Der Umweg und die nicht gerade energieeffiziente Fahrweise von einem Teilnehmer waren schuld daran. Mehr oder weniger erschöpft erreichten wir das stattliche Bauernhaus aus dem Jahre 1768, dass man als Emmelodge.ch im Internet findet. Nach Duschen, Apero, Essen, Schlumi und Fussball schauen, gingen wir früher oder später schlafen.
Sonntag
Pünktlich zum Start der zweiten Etappe, regnete es wieder in Strömen. Auch bei Regen hat das Emmental mit seinen Tälern und steilen Hügeln was zu bieten, doch zum Glück war die Firma Kambly auch nicht allzu weit weg und wir konnten uns da mit Chrömli und Kaffee stärken. Immer noch bei Regen fuhren wir weiter Richtung Entlebuch, dem Schüttstein der Nation. Doch kurz vor der Kantonsgrenze hörte der Regen endlich auf. Mit dem Regen hörten auch die Probleme mit einem Flyer (oder dessen Piloten) auf, als wir den Regenschutz demontieren konnten und das Display vom E-Bike frei ersichtlich war. Die Anzeige kann sehr hilfreich sein, wenn man mit dem Akku ein wenig haushalten muss 😊
Flott fuhren wir von Escholzmatt Richtung Luzern. Die Route 24 hatte doch noch ein paar Höhenmeter auf Lager, so dass wir nochmals heftiger in die Pedale treten mussten. Hier zeigte sich, wer das E-Bike am besten im Griff hatte. Bis zum Ende der Steigung hatten alle raus, wie die Bikes am besten Funktionieren. Flott fuhren wir anschliessend runter Richtung Wolhusen als es schon wieder Zeit für ein Apero war. Leider waren die Vorausfahrer so in einem Flow, dass sie an diversen Beizen vorbei, immer weiterfuhren. Mit leichter Verspätung holten wir den Apero in einer skurrilen Beiz nach. Apero-pizza und Wein schmeckten aber trotzdem. Diejenigen mit Sandwiches durften sogar dieses Verspeisen. Kurz vor Luzern begann es wieder zu regnen, was uns aber nichts mehr anhaben konnte, die Bikes hatten wir im Griff. Mit noch viel Saft im Akku erreichten wir den Bahnhof Luzern wo wir noch ein Ziel Gruppenfoto schossen. Mit Velos zurückgeben, Wein kaufen für den Zug-Apero, restliche Fressalien aufteilen verbrachten wir den Rest der Turnfahrt 2022.
Merci Ruedi für die Organisation, es war trotz Regen ein Erlebnis. Wenn wir nächstes Jahr wieder zum angestammten Termin auf die Turnfahrt gehen, wird sehr wahrscheinlich auch nicht mehr Regnen! Wir freuen uns jedenfalls schon
Bericht: Beat Kaiser
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