Eine Saison des Wandels oder «mit einem blauen Auge davongekommen»
Nachdem wir die Saison 2023/24 auf dem achten Schlussrang beendet hatten, war bereits vor der Saison 2024/25 klar, dass wir auch in dieser Saison stets einen Blick in Richtung Barrageplätze haben müssen. Dass wir uns aber erst am letzten Spieltag von diesen lösen könnten, damit hätte dann doch niemand gerechnet.
Im Frühling übernahm Stani Nowak von Silvan Schär das Traineramt. Stani betreute zuvor schon verschiedene Mannschaften auf diesem Niveau und war zugleich auch Übungsleiter der U19 des TV Solothurn. Dem Kader gingen mit Christian Adam und Michael Wassmer zwei äusserst erfahrene Kreisläufer, welche aber auch der Defensive viel Stabilität gaben, verloren. Im Gegenzug stiessen mit Lionel Rüegg, Tobias Schwaller, Martin Fluri und Moritz Brügger vier Spieler der letztjährigen U19 zum Kader. Im Verlauf der Saison kamen dann auch immer wieder Junioren der U19 zum Einsatz.
Nachdem sowohl Spielkonzept als auch Kader in den vergangenen Jahren stets ähnlich waren, war klar, dass es auf diese Spielzeit zu einem Wandel kommen würde. Stani brachte neue Ansätze mit und die «Jungen» und die «Alten» mussten sich finden. Dieser Prozess dauerte länger als erwartet und es für eine erfolgreiche Saison nötig gewesen wäre. Dies war auch der teilweise durchzogenen Trainingspräsenz, vor allem in der Saisonvorbereitung, geschuldet.
Der Start in die Meisterschaft misslang mit drei Niederlagen aus den ersten drei Spielen klar und zeigte die Defizite der Mannschaft auf. Danach folgte mit einem Sieg im Regio-Cup und den ersten Punkten in der Meisterschaft ein kleines Zwischenhoch. Bis zur Weihnachtspause kamen dann nur noch zwei weitere Siege hinzu. Sinnbildlich für die ungenügenden Leistungen waren die zwei Niederlagen gegen das schlussendlich als Tabellenletzter klar abgeschlagene Willisau. Zu oft fehlten die Abstimmung und der Spielplan und man schaffte es nicht, sich im Spielverlauf auf den Gegner einzustellen und das eigene Spiel entsprechend anzupassen. Da bis Weihnachten bereits zwölf der 18 Meisterschaftsspiele absolviert waren, war auch klar, dass im neuen Jahr jeder Punkt gegen den Abstieg eminent wichtig sein würde.
Kurz vor Jahresende informierte uns Stani Nowak, dass er aus persönlichen Gründen sein Traineramt per sofort abgeben musste. Aus diesem Grund übernahmen mit Oliver Zimmermann, welcher am Ende der Saison mit 148 Toren die Torschützenliste unserer Gruppe anführte, und Philippe Kaech, zwei Spieler die gemeinsame Verantwortung für die Mannschaft. Sie setzten ihren Fokus einerseits auf die Festigung des Mannschaftsgefüges und andererseits auf die technischen Basics sowie ein einfaches Spielkonzept.
Der Start ins neue Kalenderjahr glückte dann mit einem Sieg gegen Emmen. In der Folge zeigte sich die SG Biberist aktiv zwar spielerisch verbessert, konnte dies aber nicht in Punkte ummünzen. Zwei Runden vor Schluss war dann klar, dass es noch drei Punkte brauchte, um nicht in der Barrage antreten zu müssen.
Im ersten Spiel empfingen die Biberister die SG Wohlen Mutschellen, welche sich die gesamte Saison über im obersten Tabellenteil befand und zu diesem Zeitpunkt noch Chancen auf die Aufstiegsspiele hatte. Mit einer kämpferischen Leistung wandelten wir einen 2-Tore-Pausenrückstand innert gut zwei Minuten in eine Führung, lagen zwischenzeitlich mit fünf Treffern vorne, nur um dann in der letzten Sekunde den Ausgleich zu kassieren. Die Enttäuschung über den verpassten Sieg wich schnell der Erkenntnis, gegen einen starken Gegner einen wichtigen Punkt geholt zu haben.
In der letzten Saisonpartie gegen die SG Zofingen/Dagmersellen wurden nochmals alle Kräfte mobilisiert und der Wille, auch nächste Saison auf sicher in der 2. Liga spielen zu können, war der Mannschaft von der ersten Sekunde an anzusehen. Bereits nach 100 gespielten Sekunden stand es 3:0 für die SG Biberist aktiv, als die Gäste nach knapp sechs Minuten ihren ersten Treffer erzielten zeigte die Anzeigetafel 6:1. Die Biberister liessen über die gesamte Spieldauer nicht nach, so dass sie mit 41:25 den deutlichsten Saisonsieg einfahren und damit den achten Tabellenrang sichern konnten.
An diesem Abend verabschiedete Präsident Oli Glutz mit Janick Jost, Silvan Schär, Kevin Schmid, Ruben Jäggi, Milos Milicevic und Alain Blaser sechs verdiente Spieler, welche künftig kürzertreten werden. Danke für Euren Einsatz!
Rückblickend dauerte es zu lange bis sich die Spieler als Mannschaft fanden und damit auch ihr eigenes Spielverständnis entwickelte. Glücklicherweise reichte es aber zum wichtigen Klassenerhalt.
Philippe Kaech