Wie in den vergangenen Jahren, folgten wir immer noch dem Trans Swiss Trail (Wanderweg Nr. 2). Nachdem wir im letzten Jahr mit den E-Bikes bis Luzern geradelt waren, mussten wir also per ÖV nach Luzern reisen, um nahtlos anknüpfen zu können. Pünktlich trafen wir uns in Biberist, um mit der RBS nach Solothurn zu fahren. Da gesellte sich der Rest der Truppe dazu. Rolf war schon völlig verschwitzt, da er als ungeübter ÖV-Fahrer bereits auf einer Einlaufrunde war (passiert, wenn man den Bus in die falsche Richtung nimmt und mit einem Zwischenspurt den korrekten Bus erreichen muss).
Eigentlich führt der Trail nicht über Luzern. Daher starteten wir in diesem Jahr per Schiff in Luzern und schwenkten in Beckenried wieder auf den offiziellen Wanderweg ein. Mit dem Dampfschiff Uri legten wir das Verbindungsstück bei Kaffee/heisser Schoggi/Ovo und Gipfeli gemütlich zurück. Bei angeregten, technischen Gesprächen über die beeindruckende Antriebstechnik des Dampfschiffs und dem Geniessen der wunderschönen Landschaft, verging die Zeit sehr schnell.
In Beckenried angekommen, wanderten wir nun wieder auf Wanderweg Nr. 2, Etappe 19. Der erste Teil war flach und genau richtig zum Einlaufen – Apero inklusive. Irgendwann bog der Wanderweg aber rechts ab, und es ging steil bergauf. Da diese Strecke viel Energie gekostet hatte, entschlossen wir uns, das Mittagessen quasi auf dem Weg ohne schönen Picknick-Platz einzunehmen und uns wieder zu stärken.
Wir wanderten weiter, stets leicht bergauf, mit Kurs auf Seelisberg in Richtung Rütli. Da der Aufstieg Spuren hinterlassen hatte, splittete sich die Gruppe. Zwei Turner wanderten direkt nach Seelisberg, der Rest marschierte hinunter Richtung Rütli. Aufgrund der steigenden Dehydrierung legte die grössere Gruppe in einem angeschriebenen Haus einen Trinkhalt ein und besprach das weitere Programm. Wegen der fortgeschrittenen Zeit fiel das Rütli als Zwischenziel weg und wir zogen gegen Treib, um mit der Standseilbahn erneut auf die Höhe von Seelisberg zu kommen. Die schöne Aussicht musste mit einem weiteren Apero gefeiert werden.
Beim Volg in Seelisberg trafen wir auf die beiden Direktwanderer. Gemeinsam warteten wir nun auf Housi, der aufgrund der Hauptübung der Feuerwehr Biberist erst später dazustossen konnte. Spontan deckten wir uns im Volg mit Grilladen ein, da niemand Lust verspürte, von unserem Nachtlager im Stroh zurück nach Seelisberg in ein Restaurant zu marschieren. Bis Housi eintraf, überbrückten wir die Zeit mit einem feinen Plättli im Restaurant Tröimli. Mit einer Welle wurde die Ankunft von Housi gebührend gefeiert.
Gestärkt nahmen wir die letzten 40 Minuten zum Hof in Angriff. Dort angekommen bezogen wir den Schlaf-Stroh-Boden und starteten anschliessend die Grillade. Gemütlich genossen wir das Essen, die Getränke und die gemütliche Stimmung mit Aussicht. Schon früh legten wir uns ins Strohbett.
Pünktlich zum Sonnenaufgang nahmen wir das Frühstück ein und stärkten uns für den Marsch nach Erstfeld (Etappe 20). Schon beim Start war klar, dass wir das letzte Teilstück dieser Etappe (Flüelen-Erstfeld), welches auf dem Reussdamm parallel zur Autobahn verläuft, auslassen. Aufgrund der hohen Temperaturen und dem Reiz des Urnersees, waren alle damit einverstanden.
Der Abstieg nach Bauen über die 1000 Treppenstufen ging besser als erwartet für die Fraktion mit Knieleiden. Unten im beschaulichen Bauen kamen bei einigen Erinnerungen auf an die Hochzeit von Max, ehemaliger Präsident des TVB, welcher da heiratete.
Entlang des Urnersees, zum Teil in Tunneln, wanderten wir weiter. Bereits war die Zeit wieder reif für ein Apero, welches wir in einer Felskaverne mit Aussicht zu uns nahmen.
Am oberen Seeende bei der Reussmündung angelangt, fanden wir einen gemütlichen Platz für ein Bad und das Mittagessen. Es war eine Wohltat die heissen Füsse und zum Teil noch mehr im angenehm temperierten Urnersee zu baden.
Nach einem kurzen Marsch zum Bahnhof Flüelen, stiessen wir in einem Wirtshaus auf unsere Tour an. Diese Belohnung war nötig, gestaltete sich die darauffolgende Heimfahrt im ÖV relativ umständlich. Aufgrund des gesperrten Gotthard-Basistunnels waren alle Züge voll, oder gar überfüllt. In Arth-Goldau erwischten wir zum Glück Sitzplätze in einem Wagen. Kurze Zeit später stellte sich jedoch heraus, dass in diesem Wagen die Klimaanlage defekt war. Eine rote Etikette, welche wir leider zu spät erblickt hatten, wies auf den Defekt hin. Somit war klar, weshalb wir noch freie Sitzplätze gefunden hatten.
In Olten angekommen waren wir froh, die Sauna verlassen zu können. Lustigerweise fanden wir am ICN in Richtung Solothurn am Waggon, der vor uns angehalten hatte, exakt dieselbe rote Etikette. Da wir uns das nicht nochmals antun wollten, nahmen wir den Eingang zum nächsten Wagen. Allerdings reichte es dann nicht mehr für alle für einen Sitzplatz.
Voller schöner Eindrücke und müde von den heissen Temperaturen, erreichten wir unseren Startpunkt. Merci Rüedu für die Organisation! Nächstes Jahr werden wir weiter in Richtung Süden wandern. Auch dann wird unser Wanderleiter Überraschungen bereithalten.
Bericht und Fotos: Beat Kaiser